BERLIN HAT DEN JAZZ

Julian Fuhs
Julian Fuhs

Julian Fuhs war 1891 in Berlin geboren worden. Er studierte am Sternschen Konservatorium. Danach zog es ihn in Richtung Amerika. Als einer der Ersten aus der späteren Berliner Jazz-Szene! Dort spielte er in den Paul Whiteman-Orchestern Klavier.

Der Pianist profitierte von seinem Amerika-Aufenthalt. Sein Feeling wurde geschult. Und er machte wertvolle Kontakte. Er konnte die besten Jazz-Solist*innn um sich scharen. Wie den britischen Saxophonisten Billy Bartholomew. Fuhs war ein Pionier des Jazz in Deutschland! (vgl. Knauer, Play youself, man! S.49)

Julian Fuhs in Berlin

1924 kehrte er wieder nach Berlin zurück. Hier gründete er seine Follies- Band. Nur Spitzen-Musiker*innen! Sie galt als das beste jazz-mäßige Tanz-Orchester Deutschlands. Das Vorbild lieferte Paul Whiteman. Der Big-Band-Leader gab seine Musik 1926 selbst in Berlin zum Besten. symphonischer Jazz mit Salon-Orchester! Der bereicherte besonders die kommerzielle Tanzmusik. Sir erfuhr eine amerikanische Prägung. Und wurde immer jazz-mäßiger. Diese Melange eröffnete ihr neue Wege.

Noch 1924 trat Julian Fuhs Follies-Band im Großen Schauspiel-Haus auf. Und der Pianist spielte als erster Berliner die „Rhapsodie in Blue“ von George Gershwin ein. Ab 1925 war er bei der Schallplatten-Firma Homocord fest angestellt. Sie gehörte zu den Führenden in Europa. Mit seiner Band trat er in den großen Tanz-Sälen der Stadt auf. Im Eden-Hotel oder den Eröffnungs-Monat 1929 über im Femina-Haus.

Berlin in Schwierigkeiten

Die Welt-Wirtschafts-Krise ab 1929 hatte fatale Folgen. Die ökonomische Lage wurde desolat. Fuhs musste sein Orchester auflösen. Stattdessen eröffnete er einen eigenen Spiel-Ort gegenüber dem Femina-Haus in der Nürnberger Straße. Ihm wurde vorgeworfen, die Konkurrenz unnötig anzuheizen. Diese Anschuldigung wurde häufig erhoben. Sie stand im Zeichen des Antisemitismus. Die guten Zeiten waren für Fuhs in Berlin vorbei. Er war jüdischer Herkunft. Angriffe physischer oder verbaler Art folgten. Das führte schon früh zu seiner Flucht. ´Zum Glück` delang sie. (vgl.Wolffram, Knud, Tanz-Dielen und Vergnügungs-Paläste, Berlin 1992, S.154)

Julian Fuhs: Puttin on the Ritz